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Brandschutz in Deutschland

Vor wenigen Wochen ging in London ein modernisiertes Hochhaus in Flammen auf. Mit großer Sorge haben wir alle die Berichterstattung verfolgt. Viele Menschen konnten das Gebäude nicht mehr rechtzeitig verlassen und kamen ums Leben. Das Unglück hat auch in Deutschland Fragen aufgeworfen: Wie sicher sind wärmegedämmte Gebäude? Kann sich eine Brandkatastrophe wie in London auch hierzulande wiederholen?

Der Brand in dem 24-stöckigen Wohnhochhaus Grenfell Tower breitete sich mit großer Geschwindigkeit aus. Man geht nach bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass die Fassadenverkleidung in Verbindung mit der Wärmedämmung das Feuer beschleunigt hat. Das Gebäude war erst vor Kurzem mit entflammbaren Aluminiumverbundplatten mit Polyethylen-Kern saniert worden. Das kostengünstige Material wird in vielen Ländern bei der Sanierung von Hochhäusern verwendet. In Deutschland ist es jedoch nicht zugelassen.

Für Hochhäuser – die Hochhauskategorie beginnt ab 22 m Höhe – gelten bei uns hohe Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz. Dazu zählt beispielsweise, dass Außenwanddämmung und Fassadenverkleidung aus nicht brennbaren Materialien bestehen. Außerdem sind Brandmeldezentralen, Sprinkleranlagen und Feuerlöschleitungen gefordert. Auch vom Gebäude getrennte Fluchttreppenhäuser und Feuerwehraufzüge sind vorgeschrieben, damit aus einem Brandereignis keine Katastrophe werden kann.

Adlershorst nimmt die gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzauflagen sehr ernst. Wir sorgen in allen Wohngebäuden für die Sicherheit der Bewohner – ob Hochhaus oder nicht.

Um Energie zu sparen und die Klimaschutzziele zu erreichen, haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Wohnquartiere energetisch modernisiert. Bei Neubauten achteten wir noch stärker auf Energieeffizienz. Dabei wurden die Fassaden der Wohngebäude auch mit sogenannten Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) ausgestattet. Wir verwenden ausschließlich bauaufsichtlich zugelassene Produkte und Systeme.

Schutzziele der bauaufsichtlichen Zulassungen und der Brandschutzanforderungen

  • Verzögerung eines Brandüberschlags bis zum Eintreffen der Feuerwehr
  • Vermeidung einer Brandweiterleitung durch WDVS

Teilbereiche der Außenwanddämmung müssen mit nicht brennbaren Materialien ausgeführt sein. Diese Vorschrift gilt auch bei Gebäuden, die nicht in die Hochhauskategorie fallen. Brandriegel verhindern, dass sich ein Feuer über die Fassade ausbreitet. Diese wurden beispielsweise im Sockelbereich eingebaut, oberhalb des 1. Geschosses und anschließend in jedem 2. Geschoss.

In Ergänzung zu den behördlichen Genehmigungen begleiten Architekten, Fachplaner und Sachverständige die Neubaumaßnahmen und Modernisierungen. Sie prüfen die Ausführung der Bauarbeiten, um die Einhaltung aller Anforderungen sicherzustellen. Außerdem achtet Adlershorst darauf, dass sich Brandlasten wie z. B. Mülltonnen in ausreichendem Abstand zur Fassade befinden und Fluchtwege wie Treppenhäuser freigehalten werden.

(Bildnachweis: ExQuisine)

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